Unsere Programme zeigen Wirkung: Im Jahr 2017 wurden sie durch die Leuphana Universität Lüneburg erstmals umfassend evaluiert und werden seither regelmäßig überprüft. Kontinuierlich werden alle Teilnehmer*innen mit quantitativen und qualitativen Methoden befragt, um insbesondere das Erreichen der folgenden Kernziele zu überprüfen:
Bei der quantitativen Auswertung der Schüler-Fragebögen zeigen sich durchweg positive Effekte zwischen den zwei Messzeitpunkten. Die Schüler*innen verbessern sich im Hinblick auf alle sechs Kernziele.
Betrachtet man nur die Schüler*innen im 4. Quartil (die „besten“ 25 Prozent), so fallen die Effekte deutlich stärker aus. Sie liegen häufig zwischen mittleren Effekten (d > 0,5) und starken Effekten (d > 0,8), teilweise sogar darüber. Dies zeigt: Durchschnittlich profitieren alle Schüler*innen, bei einem Viertel der Schüler*innen sind die Zuwächse aber besonders stark nachweisbar, was vor dem Hintergrund der Schulauswahl aus sozial benachteiligen Stadtteilen ganz besonders interessant ist.
Die qualitativen Beobachtungen und Interviews lassen auf folgende Wirkungen bei den Schüler*innen schließen: Besser auf Menschen zugehen, sich etwas (Geschäftliches) zutrauen, im Team arbeiten, für Produktionsvorgang Verantwortung übernehmen, Aktivität zeigen, Ideen entwickeln und umsetzen, Vorhaben zu Ende führen, Geld verdienen, sich für berufliche Zukunft interessieren, Kriterien für beruflichen Erfolg entwickeln, wirtschaftliche Zusammenhänge erkennen, Selbstwirksamkeit entwickeln, Ziele nachdrücklich verfolgen, Verhandlungen führen, Ergebnisse präsentieren.
Die Anschlussfähigkeit im Unterricht ist nach Aussagen von Lehrkräften gegeben. Außerschulische Erfahrung ist enorm wichtig. Schüler*innen zeigen eine deutlich höhere Aktivierbarkeit, sobald die Chance dafür gegeben ist. Zum Beispiel sind Teilnehmende deutlich interessierter an Praktika und wissen diese besser zu (ver)werten.
„Auch im Jahr 2020 konnte Futurepreneur – trotz erschwerter Rahmenbedingungen durch Corona – nahtlos an die Erfolge aus den Vorjahren anknüpfen. Die Jugendlichen, die an den CAMPUSUNTERNEHMER-Projekten teilgenommen haben, konnten sich im Hinblick auf alle untersuchten Kernziele nachweislich verbessern. Sie waren nach Projektabschluss signifikant kreativer, selbstbewusster, sicherer im Umgang mit Problemen und mehr davon überzeugt, durch den Einsatz ihrer Fähigkeiten etwas bewirken zu können. Zielorientiert und selbstaktivierend entwickeln sie Engagement und Lust am Arbeiten. Das trifft insbesondere auf die 25% der Teilnehmenden zu, die sich weit über Durchschnitt steigern konnten. Erfreulich ist zudem, dass inzwischen auch Gymnasien die Vorteile derart konkreter Bildungsmaßnahmen erkannt haben. [...] In Corona-Zeiten offenbart sich umso mehr, dass neue Wege jenseits des Schulalltags gefunden werden müssen, um junge Menschen sinnvoll auf eine schwer vorhersagbare Zukunft vorzubereiten. Für Jugendliche bedeutet Corona eine unsäglich einschränkende Bürde, die die weitere Bildungsentwicklung behindern kann. Für sie ist CAMPUSUNTERNEHMER ein echter Glücksfall. Bildungsprojekte wie CAMPUSUNTERNEHMER sollten daher ausgedehnt werden, um schlimmere Entwicklungen wenigstens teilweise aufzufangen.“
Prof. Dr. Kurt Czerwenka, Leuphana Universität Lüneburg